Januar

Efeu

(Abb. 1 = Blätter)
(Abb. 1 = Blätter)
(Abb. 2 = Fruchtansatz nach der Blüte)
(Abb. 2 = Fruchtansatz nach der Blüte)

Hedera helix; Araliengewächse; Araliaceae; Gehölz

Januar – das ist die Zeit der Winterruhe, d.h. der Vegetationsruhe im Kloster- und Kräutergarten Amelungsborn.

Die große und anhaltende Kälte mit viel Schnee in diesem Januar darf nicht darüber hinweg täuschen, dass auch in Amelunsgborn insgesamt die Winter schneeärmer geworden sind.
Nasse, trübe und schneefreie Tage überwogen in den letzten Jahren.

Die immergrünen Pflanzen setzen allerdings Akzente – ob im Schnee oder an schneefreien Tagen.
Dazu gehört der Efeu an der Wand zum Schafstall.

(Abb. 1 = Blätter)

Es ist ein noch junges Gewächs. Die tiefgelappten Blätter (s. Abb. 1) sind 3-blättrig. (Üblich sind 3-5-blättrige Pflanzen.)

Efeu ist die einzige europäische Liane und erklimmt Höhen von 15 bis 20 Meter.
Er kann sehr alt werden. 700 Jahre sind verbürgt – so im ehemaligen Zisterzienserinnenkloster Zehdenick, ca. 60 km nördlich von Berlin.
Einige Forscher vermuten, dass er sogar 1.000 Jahre erreichen kann.

Efeu klettert an Haftwurzeln – d.h. er entzieht dem Haftgrund keine Nährstoffe
Der Stamm ist verzweigt. Die Blätter sind immergrün, haben eine ledrige Oberfläche, die mit einer hellen Linie an der Blatt-Innenseite versehensind und glänzen.
Unterschiedlich geformte Blätter – je nach Alter – sind keine Seltenheit.

Der Efeu blüht – als erwachsene Pflanze – von September bis Oktober in grünen Dolden mit gelben Staubbeuteln.
Allerdings erst vom 8. bis 10. Lebensjahr an.

(Abb. 2 = Fruchtansatz nach der Blüte)

Solche Fruchtansätze nach der Blüte (s. Abb. 2) vermochte dieses junge Exemplar deshalb noch nicht hervor zu bringen.

Die im Frühjahr reifenden ungefähr erbsengroßen Früchte sind schwarz und schmecken bitter.

Als Heilpflanze ist der Efeu gut bezeugt.
Schon Hippokrates (um 400 v. Chr.) regte an, Efeu bei Durchfall, Milzleiden, Ohren- und Kopfschmerzen anzuwenden.
Im Mittelalter wurde Efeu als Salbenbestandteil gegen Hautleiden, Hühneraugen und Wundbehandlung eingesetzt.
In der Kloster- und Volksmedizin wurde er wegen seiner schleimlösenden, entzündungshemmenden und auch entkrampfenden Wirkung bei Krampfhusten und chronischen Katarrhen verwendet.
Ebenso bei Erkrankungen der Schilddrüse, der unteren und oberen Atemwege, des Magen-Darm-Traktes, der Leber, Galle und Bauchspeicheldrüse, bei Gicht und Rheuma.

Die Wirkstoffe sind:
In den Blättern: Triterpensaponine (Hederasaponone), Flavonoide; Polyine, Sterole und ätherisches Öl.
Die Beeren enthalten giftige Saponine.
Saponine töten Bakterienstämme ab.
Alle Pflanzteile des frischen Efeus sind giftig und können Kontaktallergien auslösen.

Achtung! Vor unkontrollierter Selbstmedikation mit Efeu wird dringend abgeraten!

(Text und Fotos: Familiare Joachim Franke)

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