Helleborus viridis, Hahnenfußgewächse, Ranunculaceae, Staude
In den ersten Monaten des jungen Jahres liegt eine tiefe Winterruhe über dem Klostergarten.Nichts scheint sich zu tun. Ab Februar dann ist eine Blüh-Staude zu sehen, der die Kälte scheinbar nichts anhaben kann: Die Grüne Nieswurz.
Der berühmte Staudenzüchter Karl Foerster (1874 – 1970) schrieb über sie: „Eine merkwürdige Pflanze, der es ihrerseits Spaß macht, Winter und Welt auf den Kopf zu stellen und monatelang aus frischdunkelgrünen Büschen hellgrün zu blühen.“
Als sie der zurück gehenden letzten Eiszeit folgend nach Norden hin bis nach Mitteleuropa sich neue Lebensräume eroberte, tat sie das mit einer raffinierten Strategie.
Um möglichst früh austreiben und blühen zu können und einen Vorsprung vor Lichtkonkurrenten zu haben, entwickelte sie die Fähigkeit, den Zuckergehalt des Pflanzensaftes zu erhöhen und sich damit einen Frostschutz zu schaffen.
Das funktioniert allerdings nicht unbegrenzt. Als der Verfasser Ende Februar weitere Aufnahmen machen wollte, um die geöffnete Blüte zu zeigen, hatte die Temperatur von - 10 Grad C, die sich einige Tage zuvor eingestellt hatte, die Pflanzen zum Erschlaffen gebracht.
Der Verfasser ist neugierig, ob sich die Grüne Nieswurz bei wärmeren Temperaturen wieder erholt und ihren Vorsprung sichern wird.