Die Höhe der Pflanzen variiert zwischen 40 und 100 cm.
Schlafmohn gedeiht besonders gut auf frischen, nährstoff- und sticksstoffhaltigen lehmigen Böden.
Der Schlafmohnsamen kann in den Farben weiß bis blau und schwarz variieren.
In Europa wird vor allem die blau-schwarze reife Mohnsaat als Nahrungsmittel genutzt.
Seit dem Altertum wird aus den unreifen Fruchtkapseln des Schlafmohns Opium hergestellt. Es ist bis heute das weltweit wohl verbreitetste Schmerzmittel – aber auch eine Droge.
Der unreife Mohn unterliegt in Deutschland dem Betäubungsmittelgesetz.
Alle Milchsaft enthaltenden Teile, besonders die unreifen Samenkapseln, sind giftig.
Im Opium sind etwa 45 verschiedene Alkaloide (20-25%), u.a. Morphin (14-27%), Codein (ca. 1%), Narcotin und Papaverin enthalten sowie organische Säuren und Schleimstoffe.
In den unreifen Kapseln findet sich 0,1% Morphin, in den reifen Samen noch 0,01% Alkaloidreste
Die unreifen Mohnfrüchte wurden volksheilkundlich bei Krämpfen im Magen-Darm-Trakt und der Gallenwege verwendet.
1804 hat in Paderborn der Apothekergehilfe Friedrich Sertürner (1783 – 1841) aus Opium eine Droge gewonnen, die er nach Morpheus, dem griechischen Gott des Schlafes, „Morphium“ nannte.
Ganz in der Nähe von Amelungsborn hat Sertürner in Einbeck dann 1809 eine eigene Apotheke eröffnet, später übernahm er die Rathsapotheke in Hameln.
Bei einem Besuch des westfälischen Freilichtmuseums in Detmold bestellte der Verfasser im Museumsgasthaus eine Portion „Kartoffelsuppe mit lippischem Kaviar“. Er war neugierig, wie die als äußerst sparsam geltenden Lipper mit einer solch teuren Zutat umgehen würden. Serviert wurde ihm eine köstliche Kartoffelsuppe. Diese war garniert – mit schwarzem Mohn!
Achtung! Von unkontrollierter Selbstmedikation mit Schlafmohn wird dringend abgeraten!
Text und Fotos: Familiare Joachim Franke