Oktober

Kürbis

Abb. 1: Blüte mit Kürbis-Frucht 2011
Abb. 2: Kürbis 2010

Zu den Gartenpflanzen, die zur selben Zeit Blüten und Früchte hervorbringen, gehört der Kürbis.

Cucurbita pepa, Kürbisgewächse, Curcubitaceae, einjährig

Alle Früchte waren in diesem Jahr, dessen Sommer von (empfunden) schlechtem Wetter beherrscht war, reichlich vorhanden.

Im Klostergarten Amelungsborn ist es nicht anders: Die graue französische Renette, der Zisterzienserapfel, trägt sehr gut. Die Mispel ist ebenfalls mit Früchten reich besetzt.

Weniger üppig aber ist in diesem Jahr der Kürbis ausgefallen. In früheren Jahren bot er eine imposante Erscheinung, in diesem Jahr schwächelt er.

Abb. 3: Flaschenkürbis 2011
Abb. 4: Flaschenkürbis 2010

Auch der Flaschenkürbis im Klostergarten war 2011 nicht besser dran.

Gartenkürbis und Flaschenkürbis unterscheiden sich durch die Form. Und dadurch, dass die Gartenkürbisse gelbe Blüten hervorbringen, die auch längere Zeit haltbar sind, während den Flaschenkürbis weiße Blüten zieren, die oft schon nach einer Nacht nach der Bestäubung (vermutlich durch Motten) welken.

Der Garten-Kürbis war lange Zeit wenig beachtet.
Man kannte ihn als dickes Gebilde, das Erntedankgottesdiensten eine willkommenere Fülle verlieh als die ihm gegenüber schmächtigeren Kohlrabi, ansonsten aber nutzlos zu sein schien.
Seine kletternden oder niederliegenden Ranken können bis 10 m lang werden. Die Blätter sind herzförmig und bis 30 cm breit.

Längst haben seine Verwandten die Küchen erobert: Die seit Jahrhunderten vertraute Gurke und die hierzulande erst einige Jahrzehnte verbreiteten Zucchini und Melonen.

Süß-sauer eingelegt schätzten ihn die aus Schlesien und Ostpreußen Vertriebenen in den jungen Jahren der Bundesrepublik Deutschland. Einheimische – zumal aus Norddeutschland – bevorzugten dagegen Gewürzgurken als Beilage zu Bratkartoffeln.

Seit einigen Jahren aber ist der Kürbis in das Bewusstsein der Bevölkerung gerückt.
Nicht nur als Halloween-Fratze der Kinder auf ihren Heisch-Gängen am 31. Oktober („Süß oder salzig!“).
Zu Massen erscheinen sie als Zierkürbisse auf den Wochenmärkten und in Hofläden an den Landstraßen.

Der Garten-Kürbis ist eine uralte Kulturpflanze. Die Angaben über sein Alter und seine Herkunft gehen in der Literatur weit auseinander. Ob nun in Asien oder Afrika erste Kürbisse nachgewiesen werden können, ob sie durch den Ozean schwimmend und keinerlei Keimfähigkeit einbüßend bis nach Mittel- oder Südamerika gekommen sind – klar ist eigentlich nur, dass es ihn seit Jahrtausenden überall gibt.

Das bedeutet aber auch: Er kann sich hervorragend in allen möglichen Umgebungen behaupten.
Er mag einen warmen, feucht-frischen Boden. Sonne liebt er, Wind dagegen nicht.

Die Inhaltsstoffe des Garten-Kürbis sind: Phytosterole, Tocopherole, Curcurbitin, Carotinoide, Lecithin, Öl und Kohlehydrate. Diese sind in den Blüten und vor allem im reifen Samen vorhanden.
Aus den grünen Samenkernen des steirischen Ölkürbis wird ein wohlschmeckendes Salatöl gewonnen.

Abb. 5: Flaschenkürbis

Medizinische Einsatzgebiete sind Reizblase und vor allem Prostatavergrößerung. Es gibt eine Reihe von Kürbispräparaten gegen diese Krankheitsbilder. In der Homöopathie wird der Samen bei Erbrechen verwendet.
In der Vergangenheit galt er als Mittel gegen Band- und Spulwürmer und wurde auch zur Wundbehandlung eingesetzt.

 

 

 


In den letzten Jahren ist der Garten-Kürbis für die feine Küche entdeckt worden. Ein Beispiel dafür ist dieAmelungsborner Kürbissuppe.

Das Rezept (für 4 Personen):

30 g Butter
1 Zwiebel
1 bis 2 Knoblauchzehen-zusammen anschwitzen, keine Farbe nehmen lassen!

400 g Kürbisfleisch,
1 große gewürfelte Kartoffel
und 1 gehäufter Teelöffel fein gewürfelter Ingwer.
Alles andünsten.

Mit 600 ml Hühnerbouillon ablöschen und ca. 20 min köcheln lassen.

Anschließend alles pürieren und mit 100 ml Sahne oder Creme fraiche verfeinern.
Mit Salz und Pfeffer abschmecken.
(Wenn mehr Schärfe gewünscht wird, kann die Ingwermenge gern nach Geschmack erhöht werden.)

Direkt vor dem Servieren gehackten Dill unterziehen.

Guten Appetit!


Achtung! Von unkontrollierter Selbstmedikation mit Kürbis wird dringend abgeraten!

(Text und Fotos: Familiare Joachim Franke, Kürbissuppenrezept: Hedda Arnold)