August

Abb. 1: Einige Stängel

Echter Dost


Origanum vulgare, Lippenblütler, Lamiaceae, Staude

Zu den eher unbekannten, aber doch immer gegenwärtigen Pflanzen des Kräutergartens zählt der Echte Dost.
Er wird auch „Wilder Majoran“ genannt oder in Anlehnung an seinen botanischen Namen „Oregano“.
Seine Heimat ist der Mittelmeerraum, Mitteleuropa und Kleinasien.
Schon seit langem hat er Skandinavien erreicht und ist sogar im Himalaja und in Sibirien bis etwa 1.800 m Höhe zu finden. Selbst in Mittel- und Nordamerika gibt es inzwischen Vorkommen.

Der Dost gehört, wie der im Januar vorgestellte Thymian zu den Lippenblütlergewächsen. Diese Pflanzengruppe hat viele Gewürzpflanzen hervorgebracht, z.B. Bohnenkraut, Melisse oder Salbei.

Er ist aber auch eine alte Heilpflanze. In den Kräutergärten der Klöster hatte er seinen festen Platz.

Abb. 2: Üppige Pflanze

Im Sommer erleben ihn die Besucher des Amelungsborner Kräutergartens aus der Nähe in seiner zierlichen Schönheit.

Der Dost ist eine vieltriebig wachsende Staude, die etwa 50 cm hoch wird und von Juli bis Oktober blüht. Er bevorzugt trockene Böden, nasse mag er nicht.
Von Jahr zu Jahr wird er dichter und kann sogar im Wurzelbereich verholzen.

Im Amelungsborner Kräutergarten bildet er einen imposanten Busch.

Die Hauptinhaltsstoffe sind Carvacrol, Flavonoide, Lamiaceen-Gerbstoffe und Thymol.
Beim Zerreiben der Blätter ist ein intensiv-würziger Duft zu riechen.

In der Heilkunde findet der Echte Dost vor allem als Tee Verwendung. Er wird eingesetzt bei Beschwerden des Magen-Darm-Traktes (z.B. bei Blähungen und Durchfall). Bei Entzündungen des Mund- und Rachenraumes und Husten wird seine desinfizierende Wirkung genutzt. Seine harntreibende Eigenschaft hilft bei rheumatischen Erkrankungen.

Im Amelungsborner Kräutergarten kann man im Sommer betrachten, welche Anziehungskraft die Blüten auf Schmetterlinge und andere Insekten ausüben.

Abb. 3: Blüten mit Schmetterling
Zuletzt nun ein Tipp für die ganz schnelle Küche (für 2 Personen):

Man nehme: 1 kl. Dose gehackte Tomaten („Pizzatomaten“)
  1 gr. Zwiebel
  100 g Bratmett (kann auch durch Champignons ersetzt werden)
  2 bis 3 EL Tomatenmark
  1 TL Dost (frisch oder getrocknet und gerebelt)
  1 Prise Salz, Pfeffer, 1/4 bis 1/2 Brühwürfel (nach Geschmack)
  1 TL Paprikapuder (nach eigener Vorliebe edelsüß oder rosenscharf)
  3 EL. Olivenöl
  Wer es mag: 2 EL saure Sahne oder Naturjoghurt oder Schmand
  150 g Nudeln (nach eigener Wahl)
  1/2 Salatgurke (oder ein anderer Salat)
  für die Salatmarinade: 2 EL Essig und 2 EL Olivenöl, 1 Prise Salz und etwas Pfeffer

Zubereitung:

In einem großen Topf leicht gesalzenes Wasser zu Kochen bringen.
Die Zwiebel in kleine Stücke schneiden.
In einer Casserole das Olivenöl erhitzen, dann die klein gewürfelten Zwiebeln einfüllen.
Sobald diese glasig werden, das Bratmett in kleinen Portionen in die Casserole geben und mit einem (Holz-)Löffel weiter zerdrücken und so zerkleinern. (Vegetarier braten die zerkleinerten Champignons an.)
Wenn die Mettstücken die rote Farbe verloren haben, die Dose gehackter Tomaten in die Casserole geben.
Alles nun aufkochen.
Brühwürfel und Tomatenmark mit den Tomaten verrühren, Dost dazugeben, mit Salz, Pfeffer und Paprikapuder würzen. Abschmecken und evtl. Fehlendes ergänzen.

In das kochende gesalzene Wasser die Nudeln der eigenen Wahl einfüllen und nach der Angabe auf der Nudeltüte die Kochzeit bemessen.

Sodann in einer geeigneten Schale die Salatmarinade anrühren. Manche mögen gehackte Petersilie oder Schnittlauch dazu.

Nach Belieben saure Sahne o.ä. unter die Tomatensoße heben.
Wem das Ganze zu suppig ist, kann mit heller Soße oder Soßenbinder eine ihr/ihm genehme Konsistenz herbeiführen.

Die garen Nudeln in einem Sieb/Seiher abgießen, mit kaltem Wasser kurz abschrecken, in eine Schüssel geben.
Nun kommt alles auf den gedeckten Tisch.

Zubereitungszeit: Keine halbe Stunde!

Guten Appetit!


Achtung! Von unkontrollierter Selbstmedikation mit Echtem Dost / Wildem Majoran wird dringend abgeraten!

(Text und Fotos: Familiare Joachim Franke)