Am Eingang zum den Schafen vorbehaltenen (aber dennoch besuchbaren) Teil des Amelungsborner Gartens ist ein Gedanke des Abtes Ludolf von 1332 angebracht:
„Der Garten ist ein Sinnbild für unseren Aufgang und Niedergang.
Bald entstehen wir, bald sterben wir, mal sind wir Blüte, bald sind wir verwelkt und Schatten.“
Die Worte des Abtes rufen in Erinnerung, dass über die Gedanken der Vergänglichkeit hinaus der Garten ein theologisch hoch besetzter Ort ist:
– Der Garten Eden war der von Gott dem Menschen gestiftete Lebensraum,
– der Garten war der Ort des Sündenfalls, da der Mensch das ihm zugedachte Paradies verwirkte.
– Der Garten Gethsemane war dann der Ort, da Jesu Leidensweg zur Erlösung der Menschen eingeleitet wurde:
“Mein Vater, ist’s möglich, so gehe dieser Kelch an mir vorüber; doch nicht wie ich will, sondern wie du willst.“
– Der Garten, in welchem Jesu Grab lag, war der Ort der Auferstehung, der Ort des Sieges über den Tod.