Rubus idaeus, Rosengewächse, Rosaceae, Staude
Um das Wachstum und den bevorzugten Standort einer Gartenpflanze zu verstehen, ist es oft förderlich, sich die Lebensbedingungen der ursprünglichen Wildform zu vergegenwärtigen.
Stürme und Feuersbrünste haben in der Erdgeschichte oft schon natürliche Schneisen und Lichtungen in den Urwäldern und den späteren forstwirtschaftlich genutzten Wäldern geschlagen. Eines der Prinzipien des Phyto-Wachstums ist das Streben der Pflanzen nach Licht, das die innerpflanzlichen bio-chemischen Reaktionen erst ermöglicht.
Nach dem Orkan „Kyrill“ im Januar 2007, der im dem Kloster Amelungsborn benachbarten Solling genau solche Kahlflächen erzwungen hatte, konnte man bald darauf sehen, wie Himbeeren und die ihnen verwandten Brombeeren die Sturmrodungen als Chance nutzten, ihrerseits Lebensräume zu gewinnen.
Bei einer Höhe von 100 bis 200 cm sind sie durch Stürme nicht gefährdet. (Brombeeren als kriechende Gehölze noch weniger).
In einem windzerzausten Gelände ist es von Vorteil, sich nicht nur durch Samenverbreitung zu vermehren, sondern auch durch unter der Erde sich ausbreitende Kriechsprosse.
Aber auch an Waldrändern und Lichtungsrainen sind diese Eigenschaften nützlich.
Damit sind schon einige wichtige Merkmale der Himbeere deutlich geworden,
Sie ist eine Pflanze der nördlichen Hemisphäre, vor allem in Mittel- und Südosteuropa. Bis auf eine Höhenlage von bald 2.000 m ist sie anzutreffen. Auch im westlichen Sibirien ist sie zu finden. Ob die Exemplare in Nordamerika aus eigener Kraft bis dahin gekommen sind, wird unterschiedlich beurteilt.
In Neuseeland jedenfalls ist die Himbeere importiert worden,
Die fünf weißen (manchmal rosa) Blütenblätter verraten ihre Zugehörigkeit zur großen Familie der Rosengewächse. Auch bei Brombeere, Erdbeere und Fingerkraut, bei Weißdorn und Hundsrose ist diese Fünfzahl der Blütenblätter zu entdecken. Die Blühzeit der Himbeere beginnt im Mai und Juni.
Die Schösslinge der Himbeere wachsen fast aufrecht und sind mit feinen Stacheln bewehrt.
Drei bis sieben Fiederblätter zweigen sich vom Schössling ab.
Die schon erwähnte Vermehrung durch Wurzelsprosse lässt Himbeeren zu imposanten Strauchgebilden heranwachsen.
Diese Vermehrung sorgt aber auch dafür, dass manche Gartenbesitzer zwar die Beeren gern nutzen, die Pflanzen aber als ein „Unkraut“ verfluchen.