April

Lungenkraut

(Abb. 1)
(Abb. 1)
(Abb. 2)
(Abb. 2)

Pulmonaria officinalis, Raublattgewächse, Boraginaceae, Staude

In der zweiten Märzhälfte war endlich nach diesem langen und harten Winter der Schnee aus dem Klostergelände gewichen.

Das Lungenkraut als Pflanze des Frühjahrs ist hervor getreten.
Die schlüsselblumenähnlichen Blüten recken sich 10 bis 30 cm in die Höhe. (Abb.1)

Zu der großen Familie der Boraginaceae, d.h. der Borretschgewächse, zählen z. B. auch der Natternkopf, die Ochsenzunge und das Vergissmeinnicht.

Die ebenso gebräuchliche Bezeichnung „Geflecktes Lungenkraut“ weist auf die weißen Flecken hin, die die Blätter der Pflanze aufweisen. Auf der Abb. 1 ist das deutlich zu erkennen.

Das Lungenkraut kommt in Mittel- und Osteuropa in Wäldern, Parks und verwilderten Gärten vor.
Es bevorzugt frische und nährstoffreiche Böden.
Die Pflanze ist eher selten, aber dort, wo sie wächst, erscheint sie in größerer Zahl.

Die Blüte ist zunächst rötlich, dann wechselt sie ins Bläuliche. (s. Abb. 2)

Die Ursache dafür ist: Der Zellsaft der jungen Blüten ist sauer und gibt ihr die rote Färbung.
(Ähnliche Erscheinungen kennen wir von der Hortensie und vom Lackmus-Test.)
Mit zunehmendem Alter wird der Zellsaft mehr alkalisch = basisch und färbt die Blüten blau.
So sind rötliche und bläuliche Blüten oft nebeneinander zu sehen.

Die Inhaltsstoffe sind u.a. Allantoin, Flavonoide, Gerbstoffe, Saponin, Schleimstoffe und Vitamin C.

Der deutsche Name „Lungenkraut“ und sein botanisches Äquivalent „Pulmonaria“ (von lateinisch ‚pulmo‘ = Lunge, Lungenflügel) deutet die Wirksamkeit und Verwendung dieses Gewächses an.

Es unterstützt den Auswurf und mildert den Hustenreiz.
Sein Einsatzgebiet – besonders in der Homöopathie – sind Atemwegserkrankungen.

Aber es wirkt durch seinen Wirkstoff Allantoin auch mildernd auf Wunden.
Die Behandlung erfolgt äußerlich durch Bäder und mit Umschlägen bei entzündlichen Erkrankungen der Haut.

Daneben wird es bei Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes sowie der Harnwege eingesetzt.

Achtung! Von unkontrollierter Selbstmedikation mit Lungenkraut wird dringend abgeraten!

 

(Text und Fotos: Familiare Joachim Franke)

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