Eversteiner Tumba

Eversteiner Tumba - Foto: Hartmut Skibbe 2010

Etliche Mitglieder des gräflichen Hauses Everstein, das mit bedeuten­den Stiftungen an Grundbesitz und Gerechtsamen das Aufblühen und den Fortbestand des Zisterzienserklosters Amelungsbom gefördert hatte (Öffnet einen internen Link im aktuellen Fenstervgl. AM 34), fanden im inneren Bereich der Klosteranlage auch ihre letzte Ruhe, wie Anmerkungen in den klösterlichen Totenbüchern und anderen historischen Quellen belegen.

Von Grabstätten oder Gedenksteinen hat sich nur ein einziges Exemplar erhalten, und zwar eine Tumba aus rotem Sandstein aus der Zeit um 1375. Sie zeigt einen Grafen Hermann (1305-1350) mit seiner zweiten Gemahlin Adelheid von Lippe fast in Lebensgröße in Hochrelief unter einem Maßwerkbaldachin. Die Köpfe des Ehepaars ruhen auf Kissen.

Der barhäuptige Graf ist mit Kettenhemd unter dem Lederkoller und Panzerplatten gerüstet, die Rechte hält ein Schwert, während die linke Hand auf dem eversteinschen Wappenschild liegt.

Seine Füße ruhen auf Löwen: Symbole von Selbstbewußtsein und Macht. Seine Frau in faltenreichem Gewand, mit Kinn- und Kopftuch, hält die Hände in Gebetshaltung vor der Brust. Zusammen mit zwei Hunden zu ihren Füßen sind es Zeichen christlicher Demut und Treue. Die eversteinsche Tumba, ursprünglich im Hohen Chor zwischen dem ersten und zweiten Pfeiler von der Vierung gelegen, wurde 1961 auf einem schlichten Unterbau ca. 3,5 m südlich in die Mitte des südlichen Chorseitenschiffs verlegt.

HWG2007

 

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