Die Grundmühle

Die Grundmühle im Hooptal vor der Zerstörung (Kohlezeichnung von W. Lüchow)
Die Grundmühle im Hooptal vor der Zerstörung (Kohlezeichnung von Werner Lüchow)

Unterhalb des Klosters Amelungsborn lag im Hooptal die später so genannte Grundmühle. Ursprünglich auf eversteinschem Gebiet, war  sie dem Kloster von dem 1147 gestorbenen Grafen Albert I. übereignet  worden und diente den Mönchen als Walkemühle bei der Herstellung von Wolltuchen und Leder und der Wäscherei ihrer Gewänder. Der zugehörige Grundbesitz wurde mit Zustimmung der Eversteiner Grundherren aus dem Besitz angrenzender Besitzer 1165, 1243 erweitert. Dazu kam 1244 der Zehnte dieser Grundstücke an das Kloster und 1278 ein Scheunengrundstück im Mühlenhof. Noch im ausgehenden Mittelalter wurde mit der Schwächung der klösterlichen Selbstbehauptung auch die Grundmühle zum Objekt landesherrlicher Begehrlichkeit. So verfügte der letzte Homburger Edelherr, daß aus den Einkünften dieser Mühle wöchentliche Brotgaben an die Armen seiner Stadt   Stadtoldendorf zu verabfolgen seien. - Obwohl die  Grundmühle Anfang des 17. Jahrhunderts verfallen war, wurde sie  1663 noch einmal als Mahl-, Öl- und Sägemühle eingerichtet. Sie ging allmählich an private Pächter über. Bis 1935 wurde hier Korn gemahlen, dann noch Hafer und Bohnen geschrotet, bis sie am Ende des 2. Weltkriegs bei einem Bombenangriff zerstört wurde. Übrig blieben einige Grundmauern, der Mühlenteich mit Staudamm und ein alter Mühlstein mit der Inschrift:
"Ich bin der letzte Mühlstein der Grundmühle deren Wasserrad an dieser Stelle mich und meine Vorfahren über 800 Jahre drehte"

HWG 2006

Nach oben