Ordnung der Andacht

Wir beginnen unsere Andacht mit den Worten des Eingangs; sie verbinden uns mit der betenden Kirche, die ihre Tageszeitengottesdienste mit den gleichen Worten einleitet:

am Morgen

Herr, tue meine Lippen auf, dass mein Mund deinen Ruhm verkündige.

am Tage

Herr, meine Zeit steht in deinen Händen. Hilf mir durch deine Güte.

am Abend

Herr, bleibe bei uns; denn es will Abend werden und der Tag hat sich geneiget.

 

Der Eingang schließt mit:

Ehre sei dem Vater und dem Sohne und dem Heiligen Geiste, wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen. (Halleluja).

Darauf beten wir den für jeden Tag angegebenen Psalm (Psalmabschnitt).

Wir lesen dann den täglichen Abschnitt aus der Heiligen Schrift und betrachten ihn in der Stille, um das Gotteswort auf unser Leben anzuwenden.

Die Kernaussage der biblischen Texte ist durch das Schriftbild gekennzeichnet.

Texte von Bernhard von Clairvaux und Martin Luther dienen einer weiteren Meditation.

Wir singen oder lesen danach das angegebene Lied oder die daraus entnommenen Strophen.

Jetzt folgt das Gebet, beginnend mit dem alten Gebetsruf der Christen:

Kyrie eleison, Christe eleison, Kyrie eleison

und dem Gebet, das Jesus seinen Jüngern gegeben hat:

Vater unser im Himmel.
Geheiligt werde dein Name.
Dein Reich komme.
Dein Wille geschehe,
wie im Himmel, so auf Erden.
Unser tägliches Brot gib uns heute.
Und vergib uns unsere Schuld,
wie auch wir vergeben unsern Schuldigern.
Und führe uns nicht in Versuchung,
sondern erlöse uns von dem Bösen.
Denn dein ist das Reich
und die Kraft
und die Herrlichkeit
in Ewigkeit.
Amen.

Wir gehen dann über zum freien Gebet: es spricht vor Gott aus, wofür wir zu danken und zu bitten haben. Wir beten für die Menschen, die unsere Nächsten sind, ebenso für die Gemeinde Christi auf Erden. Unsere Fürbitten können wir auch auf die Tage der Woche verteilen.

Unser Beten schließt in der Regel mit einem der Tagesgebete der Kirche oder mit einem anderen zusammenfassenden Gebet wie etwa Luthers Morgen- oder Abendsegen. Die Tagesgebete können gegeneinander ausgetauscht werden.

Am Sonnabendabend wird das Brudergebet gebetet.

Zum Schluss bitten wir um Gottes Segen. Dabei können wir uns mit dem Zeichen des Kreuzes segnen.

Es segne und behüte mich
der allmächtige und barmherzige Gott,

Vater, Sohn und Heiliger Geist.
Amen.

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Der Gekreuzigte

umarmt die beiden vor ihm knienden und betenden Kreuzestheologen
Bernhard von Clairvaux
(1090 - 1153)
und
Martin Luther
(1483 - 1546)

Bronzeplastik im Altenberger Dom von Werner Franzen (geb. 1928)